Ein atemberaubender utopischer Roman...
Dr. Herta Scheucher
Umwerfend spannend!!!!
Gabi S.
Ich habe das Buch nicht mehr aus der Hand geben können, bis ich endlich durch war :-)
Lydia W.
Ein neues Talent am Literaturhimmel !
Armin P.
"Ystorica" ist der Name eines uralten Raumschiffes und der Roman ist der fantastischen Literatur
zuzurechnen. In der Tradition der klassischen SF der 60er und 70er Jahre ist es ein
Entwicklungsroman von drei Personen und zwei Zivilisationen abseits von Space Opera und
Fantasy und auch eine Neuinterpretation des Atlantis-Mythos, der die Menschheit seit
Jahrtausenden fasziniert.
Die Story ist in der unmittelbaren Zukunft der Erde angesiedelt, könnte schon morgen
passieren und beschäftigt sich vordergründig mit der Frage, wie wir auf die Ankunft einer menschlichen, aber technisch überlegenen Zivilisation reagieren würden und auf einen genetisch
optimierten Menschen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, auch wenn er
sich uns wohl gesonnen zeigt. Sie thematisiert, was wohl schlimmer ist, wie schon Platon im
Höhlengleichnis fragt, geblendet zu sein vom Aufstieg aus dem Dunkel ins Licht oder vom
Abstieg aus dem Licht in die Dunkelheit, dargestellt am Schicksal dreier Personen und zweier
Kulturen. Außerdem geht es um die Frage, wie wir ein Zeitparadoxon tatsächlich
wahrnehmen würden und ob überhaupt.
Teil 1 – „Der Wasserplanet“ - beschäftigt sich mit einer alten irdischen Zivilisation auf
dem 3. Planeten des Systems Epsilon Eridani, einer Wasserwelt, Atlantis/Altelan genannt, die
langsam in Degeneration untergeht. Die Geschichte wird erzählt aus der Sicht eines atlantidischen Domine
(eine Art Clanchef) namens Chatall Kha´tan, der Eigentümers eines der letzten
funktionierenden Raumschiffe, der Ystorica, ist. Er versucht seine Zivilisation zu retten,
indem er ihr neue Impulse zuführt durch einen Besuch auf der Erde. Dort fällt er beinahe
einem Mordanschlag seiner Feinde zum Opfer, die andere Pläne für Altelan haben, und wird
von einem geheimnisvollen Elitemenschen aus der Zukunft der Erde gerettet, der über
ungewöhnliche, teilweise beängstigende Fähigkeiten verfügt. Dieser nennt sich Donovan Lee
Seymour; er unterstützt seinen Freund und beinahe Liebhaber, den Domine, auch weiterhin,
ohne seine Motive zu offenbaren, und wirkt wie ein Katalysator für die Entwicklung von
Altelan heraus aus seiner Lethargie. Aber er verliert im Laufe der teilweise gewalttätigen
Auseinandersetzungen seinen außergewöhnlichen Verstand und beinahe auch sein Leben,
während Altelan einen Weg aus der Krise zu finden scheint.
Teil 2 – „Der Kindmann“ - ist auf der Erde angesiedelt und wird aus der Sicht einer
jungen Frau namens Eva Kant erzählt. Die Atlantiden sind für kurze Zeit auf die Erde
zurückgekehrt, deren Krisenherde sich knapp vor einer Explosion befinden, teilweise
beschleunigt durch den Import außerirdischer Technologie. Chatall Kha´tan rekrutiert die
junge Frau als Erzieherin für seinen Freund, den Elitemenschen, der durch Folter eine
kindlich regressive Persönlichkeit entwickelt hat, weil er selbst nicht auf der Erde bleiben
kann, denn sie politische Situation auf Altelan ist noch völlig instabil. Er hat aber begriffen,
dass Donovan Lee Seymour auf der Erde bleiben muss, damit die Zukunft jenen Verlauf nimmt, in der er von ihm gerettet werden kann, der Kreis sich also schließt. Die Geschichte
erzählt den Kampf um die Rehabilitation des Elitemenschen auf einer einsamen Insel im
Pazifik, mit all den damit verbundenen Problemen, Rückschlägen und Gefahren für das Leben
Eva Kants, begleitet vom Untergang der irdischen Kultur, wie wir sie kennen, durch massive
Umweltprobleme und politische Entgleisung der westlichen Demokratien. Das teilweise
offene Ende des Romans deutet an, dass die Entwicklung der Erde den Weg nimmt, den der
Elitemensch aus der Zukunft kennt, und Atlantis einen Weg aus seiner Stagnation gefunden
hat und überleben wird.
Trotzdem ist es kein Happy-End in Hollywood-Manier, denn die komplexe
Entwicklungsgeschichte der 3 Protagonisten und 2 Zivilisationen ist damit definitiv noch
nicht zu Ende, und eine beträchtliche Anzahl von Opfern ist auf der Strecke geblieben.
Andre Van Leyden ist Sozialagent und lebt in einer Welt in der Fängen
einer Eiszeit. Die Erde ist nur noch von etwa 20 Millionen Menschen
bevölkert, die in Compagnies, einer Art Stadtstaaten in den noch
bewohnbaren Gebieten, leben.
Sie haben gewaltige Energieprobleme,
denn fossile Brennstoffe existieren so gut wir nicht mehr, und Satelliten
in die Erdumlaufbahn zu schicken ist nicht mehr möglich. Viele
Compagnies leben davon, die Endmoränen am Rande des großen
Eisschilds nach Zivilisationsmüll auszubeuten und zu recyclen, was von
den besseren Zeiten übrig geblieben ist. Für Kriege gibt es keine
Ressourcen mehr, und Streitigkeiten zwischen Compagnies schlichten die Sozialagenten.
Da taucht eines Tages über dem Himmel der Compagnie Maghreb ein
Raumschiff mit menschlicher Besatzung auf und weckt Begehrlichkeiten. Es verfügt über Technologien, die der Menschheit aus ihrer
Energieknappheit helfen könnten. Der Kapitän behauptet, vor 140
Jahren gestartet zu sein und den ersten Hyperraumflug der Menschheit
absolviert zu haben. Aber was noch beunruhigender ist – an Bord der
VICTORY befindet sich ein lebender Elitemensch. Wo doch alle Elitemenschen, die Hunderte Jahre lang nach den Großen Veränderungen
die Erde regiert haben, ausgestorben sind, innerhalb weniger Wochen
vom Antlitz der Erde verschwunden. Wird auch dieser Elitemensch
sterben, sobald er festen Boden betritt? Wie könnte man an das
ungeheure Wissen herankommen, das er in seinem Kopf haben muss?
Was will er, was verbirgt er, und ist er wirklich so liebenswürdig und
altruistisch, wie die überlebenden Besatzungsmitglieder der VICTORY behaupten?
Die VICTORY zerschellt bei einem Landeversuch, der Kapitän stirbt. Jetzt
ist das Wissen im Kopf des Elitemenschen umso wertvoller. Andre Van
Leyden wird auf ihn angesetzt, und sehr bald merkt er, dass er ein
Gegenüber hat, dem er möglicherweise nicht gewachsen ist. Der
Elitemensch Donovan Lee Seymour fasziniert den Sozialagenten, aber
er misstraut ihm und er legt sogar seinen Auftrag nieder, um ihm nicht zu
verfallen.
Doch die Wege des Elitemenschen und des Sozialagenten kreuzen sich
wieder durch Zufall in einer gefährlichen Situation, die Van Leyden ohne die Hilfe Seymours nicht überlebt hätte. Und bald danach begreift er,
dass nichts Zufall ist, wenn der Elitemensch beteiligt ist, und über welche
furchtbare, mächtige Gabe dieser verfügt.
Als der Elitemensch eines Tages spurlos verschwindet und ohne
eine Erklärung abzugeben wie aus dem Nichts wieder auftaucht ( hier
setzt die Geschichte von Ystorica ein), begreifen alle, mit welch
gefährlichem Lebewesen sie es zu tun haben.
Aber es ist noch mehr
hinter seinem Geheimnis: Er kann die verwobenen weißen Pfade der
Vergangenheit und der Zukunft gehen, der Möglichkeiten und der
Hoffnungen. Wer möchte schon über eine so furchtbare Gabe verfügen,
entscheiden zu können, welchen Weg durch die Quantenwahrscheinlichkeiten man wählen kann?
Van Leyden will sie nicht, aber er muss auch erfahren, wie schwer es ist,
sie zurückzuweisen…
Dies ist der dritte und letzte Teil der Ystorica-Saga.
Das Jahrtausende alte Raumschiff ist nur noch musealer Teil einer Raumstation hoch über Altelan, und sein Eigner Chatall Kha´tan gilt als verschollen, wenn nicht tot. Auf der Erde ist der Höhepunkt der Eiszeit noch nicht erreicht, aber das System der Compagnies zerbricht langsam unter dem Druck der Flüchtlingsströme in Richtung Äquator. Die Atlantiden können oder wollen nicht helfen, nur die KI Achet versucht, mit verliehenen Energiekonvertern das Zusammenbrechen der Zivilisation zu verhindern. Donovan Lee Seymour hat die Erde vor 17 Jahren verlassen und ist nicht zurückgekehrt, obwohl er es versprochen hat. Ein langgedienter Manager gibt auf und Tancey Saint-Marie fragt sich, ob sie nun endgültig verrückt geworden ist, weil sie mit einer Person redet, die nur in ihrem Kopf existiert.
Aus der Sicht verschiedener neuer, aber auch altbekannter Protagonisten wird erzählt, wohin die weißen Pfade der Navigatoren sie geführt haben. Die zentrale Frage im dritten Teil ist, was ein Bewusstsein eigentlich ausmacht, wie selektiv unsere Wahrnehmung ist und wohin es führen kann, wenn nicht nur Körper geklont, sondern auch Bewusstseinskonstrukte transferiert oder gar vervielfältigt werden können.